Beißhemmung beim Welpen: Einfaches Training für ein harmonisches Zusammenleben
On 5. April 2021 by Maximilian GrunwaldWelpen neigen dazu alles mit ihrem Maul und besonders ihren Zähnen zu erkunden, dabei machen sie auch vor ihren Artgenossen und auch uns Menschen nicht halt. Die sogenannte Beißhemmung beim Hund soll verhindern, dass er Menschen und andere Verletzt, doch bei der Beißhemmung handelt es sich nicht um eine Angeborene Fähigkeit, sondern um eine erlernte Eigenschaft.
Normalerweise bringen bereits die Elterntiere und die Geschwister des Welpen, dem kleinen Tier bereits bei dass Beißen unerwünscht ist. Da der Aufbau der Beißhemmung innerhalb der ersten 4 bis 16 Wochen des Hundes liegt, haben viele Welpen noch nicht die Beißhemmung erlernt, wenn sie in ihr neues Zuhause umziehen und sollten von ihren Besitzern trainiert werden.
Wie Welpen untereinander die Beißhemmung erlernen
Wenn die Welpen miteinander spielen und toben, zwicken und beißen sich die kleinen Hunde oft, die Reaktion des gebissenen Welpen richtet sich dabei nach der Intensität des Bisses. Hat der Welpe zu fest zugebissen und seinem Geschwisterchen wehgetan, wird dieses entweder eine Gegenattacke starten oder das Spiel abbrechen. Die Mutter der Welpen wird sich ebenfalls an der Maßregelung für zu festes Beißen beteiligen.
Dennoch neigen sehr viele Welpen dazu bei ihren neuen Besitzern noch an den Händen herumzukauen oder sogar beim Laufen in die Füße zu beißen, dies unerwünschte Verhalten muss unbedingt vom Besitzer abtrainiert werden, denn sonst wird der Welpe es auch im erwachsenen Alter zeigen. Spätestens dann kann es für Menschen sogar gefährlich werden, wenn der Hund seine Kraft nicht kontrolliert und nach Menschen beißt.
Das Training
Das Training zum Aufbau der Beißhemmung lässt sich sehr einfach gestalten. Die Besitzer sollten sich hierfür an dem natürlichen Verhalten der Hunde untereinander orientieren. Dies bedeutet, wenn der Welpe im Spiel anfängt nach der Hand zu schnappen oder auch beim Streicheln versucht auf der Hand herumzukauen sollte der Besitzer das Spiel oder das Streicheln sofort abbrechen und sich von dem Welpen entfernen, er kann sogar den Raum verlassen. Damit signalisiert er dem Welpen, dass jeder Kontakt sofort vorbei ist, wenn dieser Beißt.
Die meisten Welpen werden dies nach einigen Wiederholungen verstehen und die Zähne in Zukunft nicht mehr einsetzen. Bei sehr sturen Welpen und Junghunden, die bisher nicht am Beißen gehindert wurden, kann es sein, dass der Spielabbruch nicht ausreicht und diese versuchen ihrem Menschen weiterhin zu beißen und ihm sogar in die weggehenden Füße zwicken. In diesem Fall bedarf es einer anderen Methode zum Training.
Der Schnauzengriff: So wird er richtig angewendet!
Wenn der Welpe zubeißt greift der Besitzer sofort, ohne zu zögern über den Fang des Hundes und wendet einen leichten druck an, zur Verstärkung kann noch ein Wort wie Tabu oder Nein genutzt werden, um das Verhalten als Befehl nochmals zu festigen. Wird der Schnauzengriff bei jedem Beißversuch des Hundes konsequent und ohne Umschweife angewandt, wird der Welpe bald merken, dass sein Verhalten unerwünscht ist. Dabei ist keine Härte gefragt und es geht auch nicht darum, dem Welpen weh zu tun. Ein leichter Druck reicht vollkommen, damit er merkt, dass sein Verhalten unerwünscht ist. Die Hundemutter würde ebenso mit einem zu frechen Welpen verfahren.
Hunde haben klare Bedürfnisse und ihr Verhalten ist ein Spiegel für ihre Haltung. Denn nur ein Hund, der eine artgerechte Haltung hat, wird sich auch anständig benehmen und kann mit Grenzen, die sein Besitzer aufzeigt umgehen und diese auch einhalten. Sollte das Training keinen Erfolg haben, ist es durchaus möglich, das die Ursache für das Beißen in einer fehlenden Auslastung oder einem falschen Umgang mit dem Hund liegt. Es ist in diesem Fall ratsam, den Rat eines Hundetrainers einzuholen, der die Situation vor Ort bewertet und Tipps geben kann, wie die Beziehung zwischen Hund und Menschen harmonischer wird.