Radreise mit Gepäcktransfer – Smarte Planung oder Luxusleistung?
On 31. Mai 2021 by Maximilian GrunwaldWir haben es alle schon gemacht und werden es auch noch in zehn, zwanzig, ja vielleicht noch in hundert Jahren tun: Fahrrad fahren! Der gelegentliche Umstieg auf unseren Drahtesel tut nicht nur nachweislich unserem Klima gut, nein, er ist in Deutschland auch weiterhin stark auf dem Vormarsch!
Egal ob nun die tägliche Fahrt zur Arbeit, Sport oder auch nur in die nächst gelegene Stadt, wir radeln immer mehr und vor allem immer weiter. Häufig mittlerweile auch mit dem nicht mehr wegzudenkenden E-Bike natürlich. Da ist es wohl auch wenig überraschend, dass auch der Trend zu einer mehrtägigen Radreise sich ebenfalls auf einem konstant hohem Niveau befindet. Und für solche Unternehmungen gibt es eine smarte Idee, welche den Kurztrip oder Urlaub etwas stressfreier gestalten kann: Den Gepäcktransfer!
Was ist ein Gepäcktransfer und welchen Vorteil bietet es?
Ein Gepäcktransfer ist eine Dienstleistung, welche euch die Planung eurer nächsten Radreise erheblich unter die Arme greift. Im wahrsten Sinne des Wortes sogar. Denn solltet ihr mal eine Woche mit dem Fahrrad unterwegs sein, müsst ihr euch zwangsläufig auch die Frage stellen: Wie mache ich das jetzt mit meinem Gepäck? Natürlich denkt man da zuerst an Satteltaschen und co., doch letztlich bedeutet das gleichzeitig auch ein paar Kilos mehr für eure Tour und schränkt euch dabei in gewisser Weise in der Mobilität ein. 30, 40 oder mehr Kilogramm können einen entscheidenden Unterschied machen, ob ihr das zuvor gesetzte Tagesziel auch problemlos erreicht.
Ein Gepäcktransfer kommt euch hierbei entgegen. Diese Dienstleistung, für die es mittlerweile auch extrem viele Anbieter in Deutschland gibt, führt euren Trolley, eine Tasche oder manchmal auch nur einen schweren Rucksack von einem Ort zum Anderen. Ihr profitiert also von der Manneskraft eines Anderen und schafft wahrscheinlich ein paar Kilometer mehr am Tag. Die zusätzlichen Kilos durch Kleidung und sonstiges Reise-Equipment fallen für eure Tour komplett weg. Eine Erleichterung, nicht wahr? Doch ist dadurch die Planung des Radurlaubs wirklich so smart, wie es sich anhört?
Individuelle Routenplanung wird erschwert!
Tatsächlich ist die gewonnene Mobilität von reduzierten Kilos am Fahrrad, paradoxerweise eine fehlende Mobilität in der Tourenplanung! Denn die Anbieter solcher Dienstleistung haben dementsprechend für die Buchung eben dieser, meist vorgefertigte Routen, da diese über entsprechende Kooperationen mit Gasthöfen und Hotels besitzen. Natürlich könnt und dürft ihr die Tagesroute minimal anpassen, verlassen oder umfahren, doch die Endstation wird in jedem Fall vorgegeben sein. Und sowohl die Hotels, als auch der Gepäcktransfer-Anbieter selbst, müssen eure Radreise erst einmal einwandfrei für euch organisieren bekommen.
Hinzu kommt, dass diese Leistungen selbstverständlich nicht kostenfrei sind. Je nach Anbieter können die Preise stark variieren. Zudem habt ihr nicht die Möglichkeit eure Unterkunft selbst auszuwählen, eben wegen jener Kooperationen zwischen Hotels und Anbieter. Es gibt zwar einige Ausnahmen mit individueller Planung, die sind jedoch eine Seltenheit und üblicherweise ein wenig teurer.
Übersicht Vor- und Nachteile:
+ weniger Gepäck unterwegs
+ viele Anbieter auf dem Markt
– Tourenplanung ist eingeschränkt
– mehr Kosten durch Dienstleistung
Fazit:
Wenn ihr ein Abenteurer seid und euch die Routenplanung heilig ist, so sollte man lieber auf den Gepäcktransfer verzichten. Er nimmt euch diesen Teil weitestgehend und kostet euch wahrscheinlich auch den ein oder anderen Taler mehr. Bikepacking kann ebenfalls schön sein und ihr habt dann echt etwas geschafft, worauf ihr definitiv stolz sein könnt. Soll natürlich nicht heißen, dass ihr das nicht sein dürft, wenn ihr euch mit einem Gepäcktransfer anfreundet. Denn jeder Radurlaub ist ein kleines Abenteuer und bequemer Reisen wird euch da trotzdem weder Spaß, noch Freude am Fahrrad fahren wegnehmen. Es ist einfach eine smarte Idee, wenn ihr bei eurer Planung nicht weiter wisst und eventuell ein wenig Unterstützung benötigt. Hier heißt es letztlich: Probieren geht über studieren. Ein Gepäcktransfer kostet vielleicht mehr, aber reduziert euer Reisegewicht enorm.